Digitales Hilfsmittel für Leben mit Assistenz lanciert
Der Förderverein CléA hat heute das erste Modul seiner «CléA Assistenzplattform» veröffentlicht. Die digitale Assistenzplattform ist das neue Hilfsmittel für Betroffene, das die Suche nach Assistenzleistungen vereinfacht. Die Stiftung Denk an mich unterstützt dieses wertvolle Projekt, weil die CléA App die selbstbestimmte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben nachhaltig fördert.
Die Vision einer inklusiven Gesellschaft beinhaltet, dass Menschen mit Behinderungen selbstständig leben können. Damit dies möglich ist, sind viele Betroffene auf Assistenzleistungen angewiesen. Die neue digitale Assistenzplattform CléA hilft Menschen mit Behinderungen, das Leben mit Assistenz zu vereinfachen, angefangen bei der Personalsuche. Das erste Modul, die «CléA Jobplattform», bringt Betroffene mit persönlichen Assistenzpersonen zusammen. Die Beta-Version der Plattform wurde heute vorerst in deutscher Sprache lanciert.
Für viele Menschen mit Behinderungen sind persönliche Assistentinnen und Assistenten der Weg zu einem selbstbestimmten und gleichberechtigten Leben in den eigenen vier Wänden. Doch das Modell «Leben mit Assistenz» ist mit einem hohen administrativen Aufwand verbunden. Was viele nicht wissen: Betroffene, die auf die Unterstützung von persönlichen Assistenzpersonen zurückgreifen, führen ein Kleinunternehmen. Sie schreiben Arbeitsverträge, machen Arbeitspläne und kümmern sich um Versicherungen und Lohnabrechnungen. Dieser Verwaltungsaufwand schreckt viele Menschen mit Behinderungen ab, weshalb sie sich gegen das Assistenzmodell entscheiden.
Von Betroffenen für Betroffene
Die «CléA Assistenzplattform» baut diese Hürde ab. Das digitale Hilfsmittel wird langfristig aus insgesamt vier Modulen bestehen: einer Jobplattform, einem Planungstool, einer Zeiterfassung mit Budgetplanung und einem Abrechnungstool. Das erste Modul steht seit heute sowohl Assistenznehmenden zur Verfügung wie auch Personen, die sich für die Tätigkeit als persönliche Assistenzperson interessieren. Durch ein intelligentes Matching basierend auf einem Filtersystem bringt die «CléA Jobplattform» die Suchenden zusammen.
Die Idee stammt von einem Betroffenen, und heute sitzen im Vorstand des Fördervereins CléA sowohl Menschen mit Behinderungen, die im Assistenzmodell leben, als auch persönliche Assistenzpersonen und Vertreterinnen von Organisationen. Das Co-Präsidium führen Severin Bischof und Nadja Schmid, beide sitzen im Rollstuhl und beschäftigen mehrere persönliche Assistentinnen und Assistenten. «Die ‹CléA Assistenzplattform› bringt eine hohe Glaubwürdigkeit mit, weil hinter dem Produkt Betroffene stecken», so Bischof, der vom Erfolg der Plattform überzeugt ist. Seine Kollegin Schmid pflichtet ihm bei und sagt: «Für ein selbstbestimmtes Leben ist die Plattform unverzichtbar.» Beide sehen in CléA aber nicht nur grosses Potenzial für Menschen mit Behinderungen, sondern insbesondere auch für die Tätigkeit als persönliche Assistenzperson.
Schritt für Schritt zur nationalen Plattform
Die Veröffentlichung der «CléA Assistenzplattform» erfolgt schrittweise. Das erste Modul, die CléA Jobplattform, ist vorerst in einer deutschen Beta-Version verfügbar. «Es ist eine Sache, die Plattform anhand der Inputs aus dem Vorstand zu programmieren. Am Ende muss sie aber für alle Nutzenden funktionieren. Deshalb erhoffen wir uns von denjenigen, die jetzt ein Profil erstellen, reges und wertvolles Feedback, wie wir die Plattform verbessern können», erklärt Fabienne Locher, Leiterin der Geschäftsstelle des Fördervereins CléA, das Vorgehen.
Der Release der Live-Version in Deutsch, Französisch und Italienisch ist für den Herbst 2021 geplant. Die mobile Webansicht in deutscher Sprache folgt schon im April. Für den Co-Präsidenten Bischof ist das Ziel nach dem Launch klar: «Alle Betroffenen und Interessierte sollen von CléA erfahren und die Plattform nutzen. Für mich wird die Jobplattform auf jeden Fall die erste Anlaufstelle sein, um meine persönliche Assistenzperson zu finden.»
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