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Ausblick 2025

«Ich möchte die Botschafterin der Stiftung Denk an mich sein»

01.01.2025
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Bereits im Alter von sechs Jahren musste Franziska Roth feststellen, dass hierzulande nicht allen Menschen dieselben Möglichkeiten offenstehen. Ein prägendes Bild von damals ist das ihres ehemaligen Kindergartenkollegen Martin, der aufgrund einer körperlichen Behinderung benachteiligt wurde. Diese Erfahrung liess sie nie los und treibt sie bis heute an. «Chancengerechtigkeit für jeden Menschen, das ist meine Triebfeder», erklärt die Ständerätin.

«Jedes Menschenleben hat den gleichen Wert und jeder Mensch hat das Recht auf Teilhabe an dieser Gesellschaft.»
Franziska Roth (Präsidentin der Stiftung Denk an mich)

Auf politischer Ebene setzt sich Franziska Roth dafür ein, dass die von der Schweiz ratifizierten Rechte von Menschen mit Behinderungen konsequent umgesetzt werden. Bei ihren parlamentarischen Vorstössen holt sie stets betroffene Personen ins Boot, um deren Perspektiven und Bedürfnisse zu berücksichtigen. «Ich frage immer: Ist das, was ich tue, tatsächlich eine Hilfe? Soll ich diese Forderung so ins Bundeshaus bringen?», erklärt Franziska Roth. Die Themen entstehen oft auf Initiative von Menschen mit Behinderungen selbst, aus ihrem Umfeld oder werden von Fachpersonen an sie herangetragen. Dadurch kann die ehemalige Primarlehrerin deren Anliegen direkt in ihre politische Arbeit einfliessen lassen.

«Wenn ich einen Vorstoss für die Stärkung eines Fachbereichs mache, hole ich die entsprechenden Fachleute dazu: Menschen mit Behinderungen.»
Franziska Roth (Präsidentin der Stiftung Denk an mich)

Für die Solothurnerin liegt der Mehrwert klar auf der Hand, wenn unterschiedliche Menschen und Gruppen zusammenarbeiten. Die Gesellschaft müsse endlich erkennen, dass jeder Mensch Stärken besitzt – unabhängig von einer Behinderung. Eine Aussage der 11-jährigen Maëlle, die kürzlich in einem Porträt der Stiftung Denk an mich zu Wort kam, inspiriert sie besonders: «Es ist alles möglich, wenn man will.» Für Franziska Roth ist es von grosser Bedeutung, dass Menschen unterstützt werden, ihre eigenen Ziele zu verfolgen.

«Die Stiftung macht das möglich, was die Menschen möchten. Das ist für mich das Schönste: Wir stärken ihren Willen und ihre Selbständigkeit.»
Franziska Roth (Präsidentin der Stiftung Denk an mich)

Auch die Führung des Stiftungsrates gestaltet die studierte Heilpädagogin partizipativ und engagiert. Für Franziska Roth ist die Rolle der Präsidentin nicht nur eine ehrenvolle Aufgabe, sondern ein Auftrag aus tiefster Überzeugung: «Die Stiftung Denk an mich setzt sich seit Jahrzehnten dafür ein, dass alle Menschen teilhaben können. Gemeinsam mit einem starken und engagierten Stiftungsrat möchte ich diese wichtige Arbeit weiterführen und sichtbare Zeichen setzen.»

Podcast

Radio SRF 1
Die neue Botschafterin der Stiftung Denk an mich

Bildquelle: franziskaroth.ch (Fotograf: Simon von Gunten)

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