Die Ginto-App – selbst entscheiden, was zugänglich ist
Die Stufe vor dem Restaurant bremst Julian Heeb aus – der fehlende Lift lässt ihn und seinen Rollstuhl im Stich. Übrig bleibt ihm nur sich von seinen Kollegen zu verabschieden und den Nachhauseweg aufzusuchen. Nochmals sollte ihm dies nicht passieren. Kurzerhand entwirft er eine App, die die Schweiz in Bewegung setzt und die Zugänglichkeit revolutioniert.
Die Wikipedia der Zugänglichkeit
An seinem Schreibtisch tüftelt Julian Heeb an den letzten Details und vollendet damit seine Innovation: die Ginto-App – ein wahrer Meilenstein für die Barrierefreiheit in der Schweiz. «Sie funktioniert wie Wikipedia. Jeder kann Daten beisteuern», betont der Softwareentwickler, «So kann jeder selbst entscheiden, was für einem zugänglich ist». Heute beinhaltet die Ginto-App präzise Zugänglichkeitsinformationen zu über 12.400 Orten im ganzen Land.
Informationen schaffen Zeit und Freiheit
Zeitraubendes Recherchieren vor Julians Ferienreise, um dennoch vor Ort auf Hindernisse zu stossen, gehören seiner Vergangenheit an. Über 33 Schweizer Tourismusregionen sind bereits in der Ginto-App erfasst. Restaurants, Bars, Geschäfte und Kulturlokale – ihre Zugänglichkeit wird anschaulich mit Fotos und Daten dargestellt. Was Julian einst vor dem Restaurant erlebte, kann dank der Ginto-App vielen Menschen erspart bleiben.
Podcast
SRF 1
Julian Heeb: Alle Zugänglichkeitsinformationen auf einen Blick
Spenden Sie jetzt
So machen Sie die Zugänglichkeit von Ferien- & Freizeitaktivitäten sichtbar
Key Facts
Ginto – die App von Sitios
Sitios ist die Non-Profit Organisation, welche hinter der Ginto-App steht. Sitios baut mit dieser digitalen Plattform, auf der Informationen über die Zugänglichkeit von Gebäuden und Mobilitätsangeboten ausgetauscht werden, Barrieren ab. Informationen zur Zugänglichkeit sind für Menschen mit Behinderungen in ihrer Reiseplanung unerlässlich und ermöglichen die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben.
Bildquelle: zVg