FAHR.WERK.ö! – Bühne frei für junge Kreativität
Die mobile Theaterwerkstatt FAHR.WERK.ö! verwandelte das Gelände der Mathilde Escher Stiftung für mehrere Tage in eine Bühne für junge Kreativität. Auch der 20-jährige Malek war Teil des Projekts. Die inklusive Theaterwoche zeigte ihm: Teilhabe beginnt dort, wo er seine Ideen einbringen darf.
Malek entdeckt das Theater für sich

Die inklusive Projektwoche ermöglichte für Malek (rechts im Bild) echte kulturelle Teilhabe.
Für Malek (20), der mit der Glasknochenkrankheit lebt, war die Theaterproduktion eine neue Welt. Seinen Alltag verbringt er als angehender Mediamatiker meist am Computer. «Ich war ehrlich gesagt skeptisch, weil ich keine Theatererfahrung hatte», erzählt er. Doch das Projekt zog ihn hinein. Er fand seinen Platz im Ensemble, beteiligte sich an Musikfragen, am Text und an der Gestaltung. «Es war schön, mit Leuten zusammenzuarbeiten, die ähnliche Erfahrungen machen», sagt Malek. «Das schafft ein anderes Miteinander.»
Ein Innenhof voller Leben

Die Teilnehmenden zeigten: Theater ist für alle da – individuell, kreativ und voller Leben.
Die Geschichte entstand im Team: Ein mysteriöser Drohbrief, eine Wohngemeinschaft und ein Todesfall, den es aufzuklären galt. Als Mitglied des Detektivteams brachte Malek nicht nur seine Rolle, sondern auch kreative Impulse ein. «Man konnte Sachen vorschlagen und mitentscheiden», erzählt er. Besonders in den Proben zeigte er Gespür für Timing und Situationskomik. Projektleiter Julian Murer: «Malek findet in jeder Szene einen Dreh, der den Moment neu macht – das ist grosses Improvisationstalent.»
Eine Bühne für viele Perspektiven

Bei FAHR.WERK.ö! wird Theater nicht nur gespielt, sondern gemeinsam entwickelt.
22 junge Menschen mit Behinderungen, die in der Mathilde Escher Stiftung leben oder arbeiten, wirkten gleichberechtigt am Projekt mit – unterstützt von Künstler:innen, Pädagog:innen und Betreuenden. Für Projektleiter Julian Murer ist das Prinzip klar: «Das Theater gehört nicht denen, die alles perfekt können, sondern jenen, die sich einbringen. Das macht FAHR.WERK.ö! aus.» Nicht nur für Malek war es die erste Erfahrung auf der Bühne – und der Beginn von etwas Neuem.
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Key Facts
Weitere Tourstationen von FAHR.WERK.ö!
Seit 2000 ist FAHR.WERK.ö! unterwegs: Mit sechs Theaterwagen und einem Team engagierter Theaterschaffender ziehen sie durch die Deutschschweiz und bespielen Zwischenräume, Landschaften und Liegenschaften. Das Projekt schafft Räume, in denen junge Menschen gestalten können – frei von Druck, frei von Vorgaben. «Wir bringen keine fertige Idee mit. Wir hören zu, entwickeln mit den Teilnehmenden und lassen Geschichten wachsen», sagt Projektleiter Julian Murer. Das Projekt ist bewusst niederschwellig: Alle können mitmachen.
Die Aufführungen sind öffentlich und finden meist im Freien statt. Dabei zieht das Publikum mit Stuhl und Bank von Szene zu Szene.
Die nächsten Aufführungstermine:
Sa 19. Juli, 19.30 Uhr & So 20. Juli, 17 Uhr, beim Graffland/Spielraum Ara Glatt in Opfikon
Fr 5. September, 18 Uhr, beim Hof «StadtLand Winti» in Bertschikon
Mi 17. September, 18 Uhr, beim Beim Dow-Areal in Horgen
Fr 26. September, 18 Uhr, beim Strandbad Türlersee im Hausen am Albis
Fr 17. Oktober & Sa 18. Oktober & Fr 24. Oktober & Sa 25. Oktober, 20 Uhr, in der Altstadt Winterthur
Bildquelle: zVg