Mit dem Rollstuhl im Skatepark unterwegs
Emiglio Pargätzi kam mit Spina bifida zur Welt, einer angeborenen Fehlbildung der Wirbelsäule und des Rückenmarks. Seit seiner Kindheit ist der junge Bündner auf den Rollstuhl angewiesen. Doch rasch merkte Emiglio: Mein Rollstuhl kann noch viel mehr, als mich von A nach B zu bringen. Dank der Eröffnung des Pumpparks Emmen kann Emiglio auf dem speziellen Track für Rollstuhlfahrende sein Hobby ausüben.
Mehr barrierefreie Freizeitanlagen – denn ein Rollstuhl kann mehr als viele denken
Nach etlichen Fuss- und Hüftoperationen kam Emiglio ins Schweizer Paraplegiker-Zentrum in Nottwil. Im Rollstuhltraining übte er erste Rollstuhltechniken und probierte bereits gewagte Tricks aus: Bordsteinkanten hoch, Treppen runter, vorwärts, rückwärts und balancieren. «Der Rollstuhl kann auch was anderes sein als nur ein Alltagsgerät, um vorwärtszukommen», bemerkte Emiglio schnell. Eins steht fest: Er will mit seinem Rollstuhl skaten! Doch wie kann Emiglio seinem neuen Hobby nachgehen, wenn so viele Skateparks mit dem Rollstuhl nicht zugänglich sind?
Adrenalin und Action pur – im barrierefreien Pumppark Emmen
Emiglio präsentiert an der Eröffnung des Pumpparks Emmen seine Tricks
Im neu eröffneten Pumppark Emmen – hier sind dem Sport keine Grenzen gesetzt! Auf den speziell für Rollstühle konstruierten Skatewellen und Pumptracks begegnen sich Skatebegeisterte auf allen möglichen Rollen – ob mit Skateboard, Velo oder Rollstuhl. «Es ist kein Unterschied da. Wir sind alle auf diesem Platz und versuchen aus», erzählt Projektinitiant Martin Weber. An der Eröffnung zeigte Emiglio mit seinem Rollstuhl coole Moves und verrückte Tricks. Die Stiftung Denk an mich hat den hindernisfreien Pumppark Emmen unterstützt, um Inklusion und Gleichbehandlung in Freizeitanlagen zu ermöglichen.
Barrierefreier Pumppark schafft Raum für soziale Interaktionen
Die Akzeptanz ist in der Skaterszene besonders spürbar: neues ausprobieren, gewagte Tricks üben und miteinander durch den Pumptrack düsen – ob mit oder ohne Behinderungen. Hier ist der Rollstuhl nicht ein Zeichen für eine Beeinträchtigung, sondern «Es ist nichts anderes, als wenn du mit dem Skateboard im Skatepark rumfährst», erzählt Emiglio. Action erleben, Grenzen testen und vor allem zusammen Spass haben – das steht hier im Vordergrund.
Podcasts
SRF 1
Pumppark Emmen schafft Raum für Inklusion
SRF 1
Skaten im Rollstuhl: Emiglios grosse Leidenschaft
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