Viele können sich einfach nicht vorstellen, wie man in einem Rollstuhl tanzt
Reportage über Wheels in Line Dance
«Wir sind gemeinsam gewachsen und haben eine tolle Gruppe aufgestellt», berichtet Karin M.. Sie unterrichtet Line Dance, eine weltweit standardisierte Tanzform in Reihen. Die Tänze choreografiert sie um, so dass diese in gemischten Gruppen mit und ohne Rollstuhl getanzt werden können. Das stösst im Publikum auf grosse Begeisterung. «Die meisten Leute können sich einfach nicht vorstellen, wie man in einem Rollstuhl tanzt.»
«Tanzen ist für mich Freiheit!»
In der Tanzgruppe sind auch Manuela (33) und Nicole (32). Beide wurden mit offenem Rücken geboren und benötigen einen Rollstuhl. Sie sind seit der ersten Stunde mit dabei. «Tanzen ist für mich Freiheit», sagt Manuela, «es ist die Freude an der Bewegung und das Zusammensein mit Gleichgesinnten.» Dabei schätzen beide sehr, dass sie nicht ausgeschlossen werden und jeweils nicht die einzige Rollstuhlfahrerin sind. Nur so fühlen sie sich wirklich zugehörig.
Podcast
SRF 1
Wie sich auch im Rollstuhl das «Tanzbein» schwingen lässt
SRF 1
Weshalb sich Nicole und Manuela beim Tanzen so zugehörig fühlen
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Key facts
Das inklusive Tanzangebot von Speedy Gon-CH-ales
Ihre ersten Kontakte mit Linedance machte sie in den Flitterwochen 1994 in Florida. Daheim vor dem Fernseher wurden dann die ersten Schritte mit einem Linedance-Video erlernt. So lernte Karin M. Tanz um Tanz, bis sie es dann auch mit Unterrichten versuchte. Da kam ein grosses neues Gefühl dazu: die Freude, andern den Spass am Tanzen weiterzugeben. Und dann wurde aus ihrem Hobby ein Beruf.
Heute ist ihre inklusive Line Dance Tanzschule namens Speedy Gon-CH-ales in der Schweiz einzigartig. Line Dancer, also Fussgänger:innen üben und tanzen gemeinsam mit Rollstuhlfahrer:innen, sog. Wheels in Line.
Lea, Line Dancerin bei Speedy Gon-CH-ales, bringt die inklusiven Auftritte auf Papier