Festivalproduktionen für und mit Menschen mit Behinderungen
Das Label «Wildwuchs» steht für Menschen, die sonst wenig gehört oder gesehen werden, die man nicht kennt und deren Themen kaum Raum finden in der gesellschaftlichen Diskussion. Um diesen Menschen eine Stimme zu geben, wurde vor 20 Jahren das Festival gegründet.
Das Festival wurde vor 20 Jahren ins Leben gerufen, indem bekannte Basler Künstlerinnen und Künstler gemeinsam mit Menschen mit Behinderungen Kunst schaffen wollten. Daraus entwickelte sich ein biennales Festival mit Programmfokus auf Menschen mit Behinderungen und anderen Diskriminierungserfahrungen.
Wildwuchs lenkt den Blick auf Betroffene und gibt ihnen mit künstlerischen Mitteln eine Stimme
Im Kern des Kultur- und Kunstfestivals stehen bis heute professionelle künstlerische Projekte, die von und mit betroffenen Menschen auf der Bühne umgesetzt oder deren Anliegen inhaltlich aufgegriffen werden. Dadurch wird Menschen und Themen eine Stimme in der Öffentlichkeit verliehen.
Die Teilhabe Aller an künstlerischen, sozialen und politischen Prozessen
Seit 2016 trägt Wildwuchs das Label «Kultur Inklusiv», das Kulturangebote in der Schweiz für Menschen mit einer Behinderung flächendeckend zugänglicher machen will. Als Labelträger sorgt Wildwuchs dafür, dass die Festivalproduktionen für Menschen mit Einschränkungen zugänglich sind. Ausserdem fördert Wildwuchs professionelle Künstlerinnen und Künstler mit einer Behinderung in ihrer Karriere.
Gunda Zeeb ist seit zehn Jahren die Künstlerische Leiterin des Wildwuchs Festivals und ist überzeugt: «Es reicht nicht aus, Kunst und Kultur ÜBER verschiedene Menschen und Communities zu machen, sondern die Menschen müssen aktiv in die Gestaltung der Kulturlandschaft einbezogen werden und ihre jeweiligen Themen und Ästhetiken repräsentiert sehen.» Deshalb setzt sie sich für die aktive Teilhabe Aller ein und versucht, möglichst viele Menschen in die Gestaltung des Festivalprogramms einzubeziehen. «Ich glaube fest daran, dass Menschen vor allem durch das eigene Mitmachen und Dabeisein Zugang zu Kultur finden und darin eine Möglichkeit sehen, ihre Anliegen zu formulieren und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.»
Tänzerin im Rollstuhl
Mirjam Gasser ist eine muskelkranke Tänzerin. Sie lässt sich jedoch nicht von ihrer Spinalen Muskelatrophie (SMA) Typ II behindern, sondern verfolgte stets zielstrebig ihren Traum. Im 2019 führte sie als Tänzerin mit grossem Erfolg das Projekt «watch and talk» im Rahmen des Wildwuchs Festivals durch. Dieses Jahr ist sie Mitglied in der Programmgruppe und wirkt dadurch kuratorisch mit. Mit ihrer Teilnahme zeigt sie, dass Sie die Gleichstellung nicht nur anstrebt, sondern aktiv lebt.
Zugänglich für alle
Das Wildwuchs Festival ist zugänglich für alle. Maria Müller schätzt es, dass sie selbstständig mit ihrem Rollstuhl im ÖV anreisen und das Festival geniessen kann.
Beim Wildwuchs Festival ist es selbstverständlich, dass Menschen mit Behinderungen selbstständig anreisen können.
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KURZ ERKLÄRT
Inklusive Festivals
Das Label «Kultur inklusiv • Culture inclusive» geht geht an Institutionen, die sich sowohl auf der Publikumsseite als auch bei den Künstler:innen und Mitarbeitenden nachhaltig für die ganzheitliche Inklusion von Menschen mit Behinderungen in das kulturelle Leben einsetzen.
Die Stiftung Denk an mich unterstützt das Wildwuchs Festival, weil es die gleichberechtigte Teilhabe Aller am kulturellen Leben fördert.
Weitere Schweizer Festivals, die Inklusion fördern und leben und deshalb von der Stiftung Denk an mich unterstützt werden sind (Berichterstattungen im Journal folgen teilweise zu einem späteren Zeitpunkt):
auawirleben (05. bis 16. Mai, Bern)
Theaterzirkus Wunderplunder 2021 (div. Spielorte)
Zürcher Theaterspektakel (19. August bis 05. September, Zürich)